Dienstag, 25. Juni 2013

Troll 2 (1990)



Es ist passiert. Ich habe einen der Heiligen Gräle des Trashfilms erblicken dürfen. Und was ich sah, war der Himmel. Hier stimmt einfach alles, oder objektiv betrachtet, gar nichts. Die Schauspieler sind auf dem Niveau einer Laienspielgruppe (oder deutscher Schauspieler, aber dazu noch gleich mehr!), scheinbar konnte keiner von denen Englisch OBWOHL DER FILM IN DIESER SPRACHE GEDREHT WURDE (was für italienische Filme mal relativer Standard war), Regie und Drehbuch sind wenn überhaupt, dann eher stümperhaft, und all das ist aber so herrlich sympathisch und charmant, dass man von vorne bis hinten einen abartigen Spaß hat. Man lacht über, aber irgendwo auch mit diesem Film, sozusagen.

 Zur Story, denn, oh Wunder, es gibt eine. Irgendwie. Ein kleiner Junge dem regelmäßig sein toter Opa erscheint fährt mit seiner Familie in die Ferien. Ein Familien-Haustausch soll es sein, die Städter wollen Landluft im beschaulichen NILBOG schnüffeln. Aber es ist was faul im Städtchen NILBOG. Es scheint, als wären die Einwohner irgendwie komisch, um nicht zu sagen unmenschlich. Freunde der Tochter fahren der Familie hinterher und finden schnell heraus, dass in NILBOG die GOBLINs umgehen. Aber wie hätte man es auch erkennen können? Es ist ja nicht so als hätten die GOBLINs aus NILBOG einen Hinweis hinterlass... MOMENT! NILBOG IST GOBLIN RÜCKWÄRTS! OH MY GOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOD!

 Und wer diesen Witz jetzt platt fand: nehmt es hin, subtiler ist die Auflösung in Troll2 nämlich auch nicht. Im Gegenteil. Der Film ist des Wahnsinns fette Beute, und dafür liebe ich ihn jetzt schon nach nur zwei mal Sehen (und das direkt hintereinander in zwei Sprachfassungen).
 Das geilste an dem Film ist übrigens die Tötungsart der Goblins/Trolle (Trolle gibt es nur in der deutschen Version): die verwandeln Menschen in Gemüse, denn sie sind strenge Vegetarier (oder Veganer, NILBOGmilch scheint mir nämlich nicht gerade tierischen Ursprungs zu sein), und können Menschen nur auf diesem Weg essen. Und das ist ja wichtig weil... naja, weil halt. Man kann diesen Film also auch wunderbar als abartig lustige Propaganda gegen Gemüslis sehen.

 Und für deutsche gibt es ein spezielles Schmankerl in der Synchro: hier gibt es nämlich einen jungen Till Schweiger mit seinem geballten Talent zu hören. Irgendjemand muss ihn allerdings geprügelt haben dass er halbwegs deutlich spricht. Mehr ist aus dem zwar nicht rauszuholen, aber es klingt trotzdem lustig genug.

 Wer also unbedingt mal wieder einen richtig SCHÖNEN Schrottstreifen sehen will, der sollte mal die Augen nach dieser Perle offen halten. Es lohnt sich absolut.



Cheerio!!

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